Wie die Fernwärme nach Döbeln kam
Die erste Fernwärmeleitung gab es bereits 1936.
Vom Kesselhaus des Gaswerkes führten Rohre direkt zum Stadtbad. Durch den heißen Dampf konnte das Stadtbad neben dem Badebetrieb noch Sauna und Heilbehandlung anbieten. Das eigentliche Kapitel Fernwärme in Döbeln begann im Jahre 1982. Am Giebel eines Wohnblocks in Döbeln Nord wurde ein provisorisches Heizhaus auf Braunkohlebasis zur Wärmeversorgung von rund 200 Wohnungen angebaut.
Nach Fertigstellung einer Umformerstation im Jahre1983 übernahm dann das Heizhaus der Zuckerfabrik die Wärmeversorgung von Döbeln Nord.
Ende 1987 ging das Heizhaus Niederwerder in Betrieb. Es versorgte die innerstädtischen Neubauten.
Als 1992 die Zuckerfabrik stillgelegt wurde, galt es für Döbeln Nord schnellstens Ersatz zu schaffen. Es erfolgte der zügige Umbau des Dampfumformers in ein Heizhaus. Von Mai bis November 1992 wurde leichtes Heizöl eingesetzt, danach auf Erdgas umgestellt. Voraussetzung für die Versorgung war die Fertigstellung der Hochdruckleitung von Eichardt nach Döbeln im Oktober 1992.
Das Jahr 1993 war dann eine echte Herausforderung für die Stadtwerke. In diesem Jahr erfolgte die flächendeckende Umstellung aller Haushalte in Döbeln auf Erdgas. Vorausschauend wurden die alten Heizwerke in vier Nahwärmebereiche mit erdgasbetriebenen Heizzentralen umgerüstet.
Im Juli 1993 stellte das Heizwerk Niederwerder, im Volksmund „Dreckschleuder“ genannt, den Betrieb auf Kohlebasis ein und auf Erdgasbasis um.
Nunmehr verfügten die Stadtwerke über drei moderne Heizwerke: Niederwerder, Döbeln Nord und Döbeln Ost II. Die installierte thermische Leistung betrug zu diesem Zeitpunkt 27,1 MW. Rund 4500 Wohnungen, zahlreiche Gebäude, darunter das Rathaus, und Betriebe werden seitdem mit Fernwärme stabil versorgt.